

Die Kläranlage Duisburg-Hochfeld, die das Abwasser aus den Stadtteilen Stadtmitte, Neudorf, Duissern, Hochfeld und Wanheimerort aufbereitet, wird in zwei Abschnitten umfassend saniert. Diese Modernisierungsmaßnahme ist dringend erforderlich, um den stetig wachsenden Anforderungen an eine nachhaltige Abwasserreinigung gerecht zu werden und den aktuellen technischen Stand zu sichern.
Im Fokus des ersten Bauabschnitts steht die Sanierung des sogenannten Wasserwegs von August 2024 bis Ende 2026. Hier werden alle Einheiten des Klärprozesses – von der mechanischen Reinigung bis zur biologischen Stufe – schrittweise modernisiert. Zu den betroffenen Anlagen gehören unter anderem das Einlaufhebewerk, der Sand- und Fettfang sowie die Vorklärung. Die Maßnahmen reichen vom Austausch von Fenstern bis hin zu kompletten Neu- und Rückbauten einzelner Anlagenabschnitte. Hervorzuheben ist die neue Vorklärung, die in Zukunft ein wesentlicher Baustein der eigenen Stromversorgung sein wird. Dazu werden auch die Elektro- und Messtechnik auf den neuesten Stand gebracht. Die Maßnahme beläuft sich auf rund 33 Mio. Euro.
Die letzte größere Überarbeitung der Kläranlage fand in den 1990er Jahren statt. Nun ist es Zeit für diese umfassende Sanierung, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und auch für zukünftige Anforderungen gerüstet zu sein. Ziel der Arbeiten ist die Optimierung der Abwasserreinigung sowie eine Reduzierung des Energiebedarfs. Durch den Einsatz moderner Technik und Automatisierung soll der Betrieb der Anlage nicht nur effizienter, sondern auch umweltfreundlicher werden.
Trotz der umfangreichen Bauarbeiten wird der Abfluss des Abwassers auch während der Sanierung reibungslos funktionieren. Die Arbeiten finden während des laufenden Betriebs statt, sodass es zu keinen Beeinträchtigungen im Alltag kommt.
Für viele ist es überraschend, wie aufwendig der Prozess der Abwasserreinigung tatsächlich ist. Nach der Ankunft in der Kläranlage durchläuft das Abwasser mehrere Stufen, um am Ende sauber in den Rhein eingeleitet zu werden. In der ersten Phase werden grobe Verunreinigungen wie Fäkalien oder Toilettenpapier mechanisch entfernt. Anschließend wird in einem Sandfang der Sand vom Wasser getrennt. In der biologischen Reinigungsstufe sorgen Mikroorganismen dafür, dass Stickstoffverbindungen abgebaut werden. Der Belebtschlamm, der dabei entsteht, wird anschließend in einem Nachklärbecken vom gereinigten Wasser getrennt. Am Ende dieses Prozesses steht sauberes Wasser, das in den Rhein eingeleitet wird.
Die Sanierung der Kläranlage Duisburg-Hochfeld ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft. Sebastian Beck, Geschäftsbereichsleiter Stadtentwässerung bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg, freut sich auf den Umbau: „Durch die geplanten Maßnahmen wird nicht nur die Betriebssicherheit der Anlage langfristig gewährleistet, sondern auch die Effizienz und Nachhaltigkeit der Abwasserbehandlung gesteigert. Ein weiterer positiver Effekt: Der Energieverbrauch wird reduziert und die Voraussetzungen für eine verstärkte Eigenversorgung durch ein Blockheizkraftwerk geschaffen.“
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg setzen damit ein klares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Abwasserwirtschaft.